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Tookland Trolls  by Golden

Kapitel 3

 

Frodo und Merry hatten sich auf die Suche nach Pippin gemacht. In einem kleinen Tal stoppten sie.

„Ich gehe zum Teich dort hinten, sagte Merry. Wieso schaust du nicht schon mal hinter dem Hügel nach.“

 Er zeigte nach Norden.

 Frodo nickte und die beiden gingen schnell in verschiedene Richtungen davon.

Als Frodo auf der höchsten Erhebung des Hügels angekommen war, sah er Pippin auf sich zulaufen kommen, gefolgt von einem prustenden, älteren Hobbit.

Als dieser Frodo erblickte, rief er ihm zu. „Halte den Jungen fest!“

Frodo packte seinen kleinen Cousin im Vorbeilaufen.

„Lass mich los!“ rief Pippin und begann sich in Frodo´s Griff zu winden.

„Pip. Pip, ich bin es!“ hörte Frodo sich sagen. “Was ist denn passiert?“

In der Zwischenzeit war auch der Sheriff angekommen.

„Der kleine Bengel und seine Freunde haben ein Lagerfeuer gemacht und beinahe das Feld von Farmer Chubbs in Brand gesetzt.“ keuchte er. 

„Außerdem haben sie getrunken und einige der unreifen Schwarzmaulbeeren geschluckt.“ fuhr er fort. „ Die anderen sind mir leider entkommen, aber den Kleinen hier wollte ich gerade zu seinen Eltern bringen, bevor er versucht hat, sich aus dem Staub zu machen.“

Frodo starrte den Sheriff erschrocken an.

Dann wandte er sich an Pippin. „Ist das wahr Pip?“

Er bekam keine Antwort.

Mit der linken Hand ergriff er das Kinn des jüngeren Hobbits und zwang ihn so ihm in die Augen zu sehen.

Beim Anblick von Pippin hatte er eigentlich schon die Bestätigung der Worte des Sheriffs.

Pippin sah blass aus, unter seine Augen lagen tiefe Schatten und seine Pupillen waren unnatürlich groß, im hellen Lichte des Tages. Er wirkte ungepflegt. Seine Kleidung war dreckig und stank nach altem Schweiß und Brandy.

„Pippin?!“ fragte er noch mal.

„Nein, das stimmt alles nicht!“ entgegnete Pippin ihm heftig.

„Lüg mich nicht an, Peregrin Took!“ Frodos Stimme war nun eisig und er spürte Wut in sich aufsteigen.

„Was mischt du dich eigentlich ein, du verrückter Beutlin!!!“ schrie Pippin ihn nun an und versuchte wieder sich aus Frodo´s Griff zu befreien.

Frodo´s Augen blitzten. „Ich warne dich Pippin....“begann er.

„Ist doch wahr! Lass...mich.... LOS!“ fiel der junge Tween ihm ins Wort.

„Das werde ich ganz sicher nicht tun! Du kommst jetzt mit nach Hause!“

„ WIRD ... ICH ... NICHT!“

Pippin war in Rage. Er holte mit seinem freien Arm aus und schlug Frodo seine Faust direkt in das Gesicht.

Frodo ließ ihn mit einem Aufschrei los und bedeckte seine Nase mit beiden Händen.

Für einen kurzen Moment herrschte absolute Stille.

Frodo starrte Pippin erschrocken an.

Pippin starrte Frodo genauso erschrocken an.

Und der Sheriff blickte sie beide erschrocken an.

Tränen stiegen Pippin in die Augen. Was hatte er getan?

Bevor die beiden älteren Hobbitse reagieren konnten, drehte er sich um und rannte davon.

Der Sheriff legte Frodo ein Hand auf die Schulter.

„Lass mich mal sehen, Junge. „sagte er und begutachtete die blutende Nase.

In diesem Augenblick kam auch Merry angerannt.

„Frodo, was ist passiert?!“ rief er schockiert.

„Ich hatte eine Begegnung mit unserem kleinen Cousin Merry!“ erwiderte Frodo.

Merry schaute ihn fassungslos an. Ihm fehlten die Worte.

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Gandalf hielt seinen Wagen vor dem Eingang zu den Groß Smials an. Ein Hobbit kam sofort herbeigerannt und fragte, ob er das Pony abspannen und versorgen sollte.

Gandalf gab dem Hobbit ein freundlichen Lächeln. „Ja, mein Junge. Der Gute Caruso hier, „er gab dem weißen Pony, einen kleinen Klaps,“ hat einen langen Weg hinter sich.“

Der alte Zauberer blickte sich um. Es war schon einige Zeit her gewesen, das er die Groß Smials besucht hatte, doch es schien ihm, als hätte sich nicht viel verändert.

Die Haupttür öffnete sich und Paladin trat heraus. Überrascht schaute er Gandalf an.

„Gandalf! Dich haben wir hier ja lange nicht gesehen. Komm herein! Was führt dich her?“ begrüßte er ihn.

Der Zauberer folgte Paladins Einladung gerne. Er möchte den Hobbit sehr. Er kannte ihn schon seit dieser ein kleines Kind gewesen war und warme Erinnerungen lebten auf, als er den Hobbit, der jetzt immerhin Vater von vier Kindern war, betrachtete.

Bald saßen die beiden alten Freunde, bei einer Tasse Tee zusammen.

„Ich war auf dem Weg Frodo zu besuchen, berichtete Gandalf. Als ich vor der verschlossenen Tür von Beutels End stand, traf ich auf Samwise, dem Sohn von Frodos Gärtner und er erzählte mir, das Frodo hierher gekommen sei, um den kleinen Pippin zu besuchen.“

Er sah, wie Paladins Gesicht sich bewölkte. „Ist alles in Ordnung, mein Freund?“ fragte der Zauberer besorgt.

Paladin seufzte und wollte gerade das Wort ergreifen, als Merry, Frodo und ein Sheriff, in den Raum traten. Frodo hielt ein blutiges Taschentuch vor seine Nase.

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Pippin rannte und rannte und fand sich schließlich am Treffpunkt der Trolle wieder. Tränen liefen ihm übers Gesicht. Er versteckte sich in einem Gebüsch und weinte hemmungslos.

„Was war nur in ihn gefahren? Er hatte Frodo geschlagen! Er hatte ihn verletzt! Was sollte er jetzt nur tun? Er konnte doch keinem mehr unter die Augen treten!“

Das Gebüsch raschelte und plötzlich tauchte Raggers Gesicht über ihm auf. „Da bist du ja Maus! Wir dachten schon du wärst erwischt worden!“

Pippin dachte nicht viel nach. Er stand auf und warf sich Ragger trostsuchend in die Arme, so wie er es bei Merry getan hätte. Merry hielt ihn immer ganz fest im Arm, wenn es ihm nicht gut ging.

„Was wird das denn?!“ schimpfte Ragger peinlich berührt und gab Pippin einen Schups, so das dieser auf seinem Hosenboden landete.

Die anderen Jungen fingen an zu lachen. „Du bist ja eine Heulsuse!“

Ihr Lachen dröhnte in Pippins Ohren. Er sprang wieder auf die Füße und rannte von seinen „Freunden“ davon.

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Paladin, Gandalf, Merry, Frodo und der Sheriff saßen gemeinsam am Tisch. Frodo drückte ein nasses Tuch auf seine Nase, um die Schwellung, die kommen würde zu reduzieren. Gott sei Dank war seine Nase nicht gebrochen und hatte auch schon aufgehört zu bluten.

Der Sheriff erzählte was vorgefallen war.

Nachdem er geendet hatte herrschte Stille. Paladin war weiß wie eine Wand. Merry´s Gesicht erschien wie versteinert, Frodo´s Augen blickten traurig und besorgt in die Runde und der Zauberer hatte tiefe Sorgenfalten auf der Stirn.

Paladin sprang auf. „Wir müssen ihn suchen!“ rief er verzweifelt. „Er wird nicht von alleine nach Hause zurückkommen. Wie ich Pippin kenne... er stockte.... gekannt habe.... eigentlich kenne.... wenn er realisiert, was er getan hat, sprach Paladin dann weiter, wird er selber sehr beschämt über seine Tat sein.“

Seine Wut über das Verhalten seines Sohnes, dem zukünftigen Thain, wurde von elterlicher Sorge übertroffen. Er hatte Angst um sein Kind.

Die anderen nickten zustimmend und machten sich auf die Suche. Sie hatten keine Anhaltspunkte, wo Pippin sein könnte. Es war schon öfters vorgekommen, das der Junge nach einem Streit Trost bei Frodo gesucht hatte oder sogar versucht hatte, alleine bis nach Buckland zu Merry zu gelangen, aber dieses mal vielen diese Möglichkeiten weg.

„Pippin! Pippin!“ hörte man die Suchenden rufen, doch sie erhielten keine Antwort.

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Gandalf marschierte an einem kleinen Teich entlang. „Irgendwo musste der Hobbit doch sein!“ dachte er. Es war bereits Dunkel geworden, doch das Licht seines Stabes erhellte ihm den Weg.

Da sah er eine kleine, einsame Gestalt am Ufer des Teiches sitzen und kleine Steine in das Wasser werfen.

Behutsam nährte er sich dem Jungen und ließ sich neben ihn nieder.

Pippin blickte kurz zu Gandalf auf. Seine Augen waren rot und geschwollen. Dann senkte er seinen Blick wieder. Gandalf wartete einen Augenblick, doch als von Pippin kein Wort kam, begann er selber zu sprechen.

„Deine Familie sucht dich überall, Pippin, mein Junge. Sie Sorgen sich um dich.“

Gandalf Stimme klang sanft und warm.

„Gandalf, flüsterte Pippin, ich habe etwas schreckliches getan. Ich habe Frodo geschlagen.“ Tränen liefen wieder über seine Wangen.

Laut auszusprechen, was er getan hatte, schmerzte ihn sehr.

Pippin griff mit der rechten Hand in seine Hosentasche. Er zog sie wieder heraus und betrachtete seine gefaustete Hand, die Hand mit der er Frodo geschlagen hatte, bevor er sie langsam öffnete. Auf der Innenfläche lagen einige kleine grüne Beeren.

Er wollte dieses warme, sorgenfreie Gefühl wiederhaben, welches diese Beeren hervorriefen. Er wollte nicht daran denken, was er getan hatte.

Pippin hob die Hand, um sie zu seinem Mund zu führen, aber Gandalf legte sachte seine große Hand auf des Hobbits.

„Pippin, sagte er, du kannst diese Beeren jetzt schlucken und für ein Weilchen vergessen. Aber das, was du getan hast, lässt sich so nicht rückgängig machen. Der Schmerz, den du über dein eigenes Verhalten empfindest, wird wiederkehren.“

Das Schluchzen des Hobbitjungen wurde lauter. „Aber was soll ich denn nur tun?“

Gandalf legte Pippin nun seine Hand beruhigend auf den Rücken. „Lass mich dir eine kleine Geschichte erzählen... Höre gut zu!“

„Die Geschichte ereignete sich vor sehr langer Zeit, als die Welt noch ganz jung war. Der Nordwind wehte über weite Wiesen, über glitzernde Bäche und über große Wälder.

Auf einer seiner Reisen blieb er stehen und staunte.

Vor ihm stand eine Pflanze, die er zuvor noch niemals gesehen hatte.

Sie war groß und hatte herzförmige Blätter, die ihren Stil sicher umschlossen. Ihre Blüte glich einem Stern am Himmel und funkelte in perfekter Anmut.

Der Wind schaute sich die Pflanze genauer an. Die untersten Blätter bildeten eine kleine Höhle und aus dieser Höhle schauten ihn zwei kleine Augen, ängstlich an.

„Hallo, sagte der Wind. „Wer bist du denn?“

„Ich bin eine kleine Raupe. Ich wohne hier.“ antwortete ihm das Geschöpf.

„Und wer bist du?“

„Ich bin der Nordwind. Ich reise durch die ganze Welt!“

„Aber ist es dort draußen, denn nicht gefährlich?“ fragte die Raupe den Nordwind.

Dieser lächelte das kleine Tier an. „Ja, manchmal schon. Aber es ist auch wunderschön.“

„Wie gerne würde auch ich die Welt sehen, seufzte die Raupe. Aber ich habe Angst....kannst du mir sagen, was ich tun soll, Nordwind?“

„Nein, das kann ich nicht. Du musst deine Entscheidungen selber treffen.

Wenn du in deiner Höhle bleibst, dich dort im Dunkel versteckst, werden dir keine Gefahren begegnen, aber du wirst auch nichts von der Welt sehen können.“

„Wenn du am Stiel deiner Pflanze empor kriechst und dich in einen Schmetterling verwandelst, dann kannst du durch die Welt fliegen. Du wirst vieles Sehen, was Wunderschön ist, aber es werden dir auch viele Hindernisse und Gefahren begegnen, die du überwinden und denen du dich stellen musst.

„Überlege dir gut, was du sein und erleben möchtest.“

„Doch ich muss jetzt weiterfliegen. Lebe wohl.“ rief der Nordwind und winkte der kleinen Raupe zum Abschied zu.

Gandalf stoppte in seiner Erzählung und schaute Pippin schweigend an.

Der Zauberer hoffte sehr, das Pippin es schaffen würden, auf den richtigen Weg zurückzufinden. Es schmerzte ihn, den Jungen, so verirrt zu sehen.

„Für welchen Weg hat die Raupe sich entschieden?“ fragte der Hobbit schließlich leise.

Gandalf faltete seine Hände zusammen. Ein weiches Licht wurde zwischen ihnen sichtbar. Als er seine Hände wieder öffnete, erhob sich aus ihnen ein in der Dunkelheit golden leuchtender Schmetterling in den Nachthimmel.

Pippin schaute ihm mit großen Augen hinterher, bis er mit den Sternen am Himmel verschmolzen war.

Sein Blick wanderte nun zu den grünen Beeren, die immer noch auf seiner Handinnenfläche lagen.

Er beugte sich nach vorne und hielt seine Hand über den Teich. Langsam neigte er sie zu Seite und Beere für Beere kullerte herunter und verschwand in der schwarzen Tiefe des Wassers.

Dann stand der junge Hobbit auf. „Ich glaube, ich muß mich entschuldigen gehen,“ sagte er und machte einen Schritt hinaus in die Dunkelheit.

Plötzlich zögerte er jedoch und blieb stehen. Er hasste die Dunkelheit.

Er wandte sich um und schaute den Zauberer an, der sich ebenfalls erhoben hatte und nun mit seinem leuchtenden Stab hinter ihm stand.

„Gandalf? Muß man den schwierigeren Weg immer alleine gehen?“ fragte er.

Ein Lächeln umspielte die Lippen des weisen Mannes und er blickte liebevoll auf den kleinen Hobbit vor sich hinab. „Nein, sagte er dann, und nahm Pippins kleine Hand in die Seine. Man kann diesen Weg auch gemeinsam mit wahren Freunden gehen.“

 





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