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Little Ones about Little Ones  by Golden

Eine gefährliche Mission

Der würzige Geruch von Zimt breitet sich im Smial aus. Er kriecht meine Nase empor und wenn meine Nase Ohren hätte, hätte sie eine liebliche Stimme flüstern gehört: „Finde mich, nimm mich, schmeck mich.“

Nun gut, meine Nase hat keine Ohren, aber trotzdem tu ich natürlich genau das, was sie mir sagt. Zumindestens versuche ich’s.

Der erste Befehl „Finde mich“ ist nicht sehr schwer umzusetzen und auch „Schmecke mich“ stellt eigentlich keine große Schwierigkeit dar, wenn denn da nicht noch die Mitte wäre, „Nimm mich!“

Zwischen der Erfüllung dieses Wunsches meiner Nase und ihres Kameraden, der sich ziemlich schnell zu ihr gesellt hat und den Namen Bauch trägt, steht EINE Sache.

Eins mag eine kleine Zahl sein, aber manchmal ist eins mehr, wie eine Armee aus Hunderten.

Über was spreche ich hier, fragt ihr euch? Über einen großen Drachen, der einen gewaltigen Feuerstrahl ausstoßen kann? Über einen wilden, zweiköpfigen Hund mit messerscharfen Zähnen?

Nein, glaubt mir, es ist viel schlimmer!

Eine grausame Kreatur ist es. Sie empfindet kein Mitleid für arme, hungrige Tweenager. Sie bewacht ihr Territorium mit wachsamen Augen. Und nicht nur, mit denen, die sie vorne hat, nein! Sie hat sogar Augen am Hinterkopf.

Die Waffen der Kreatur sind schrecklich und nicht zu bezwingen, aber in meiner Verzweiflung, dem Hungerstod so nahe, nur noch Haut und Knochen, wage ich es, nehme meinen ganzen Mut zusammen und betrete das Revier meiner größten Angst.

Die Kreatur dreht sich nicht um, und doch weiß ich, das sie weiß, das ich da bin. Die Augen an der Hinterseite ihres Kopfes sind auf mich fixiert.

Trotzdem versuche ich mutig zu sein und schleiche mich voran, Schritt für Schritt, bis ich endlich den Tisch erreiche auf dem es liegt, mein Ziel.

Zwei Dutzend warme, goldgelb gebackene, kleine, mit Zimt bestreute, Kuchen.

Mir läuft das Wasser im Mund zusammen und mein Bauch brummelt. Ich strecke eine Hand nach den Leckerein aus...und dann passiert es.

Die Kreatur dreht sich um. Sie hat eine Bratpfanne in der Hand, starrt mich an und öffnet den Mund.

Ich weiß, das meine letzte Stunde geschlagen hat. Meine Hände zittern und ich bereue zu sterben, ohne wenigstens einen der kleinen Küchlein probiert zu haben.

Ich falle zu Boden. Mein Körper zuckt ein letztes Mal, bevor jegliche Kraft aus mir rinnt, dann liege ich still.

Ich höre ein Seufzen und öffne ein Auge einen winzig kleinen Spalt. Die Kreatur steht über mich gebeugt und rollt mit den Augen.

“Na gut, Herr Pippin” sagt sie. „ Du kannst dir einen Kuchen nehmen. Aber der Rest ist für später. Herr Frodo und Herr Merry wären gar nicht begeistert, wenn sie nichts mehr abbekommen würden.“

Ich spüre, wie die Kraft zurück in meinen Körper fließt und springe auf die Füße. Ich schnappe mir einen Kuchen, bevor die Kreatur es sich anders überlegen kann und renne aus der Küche.

„Danke Sam,“ rufe ich, bevor ich um die Ecke verschwinde.

 

- Ende -





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