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Little Ones about Little Ones  by Golden

Pip & Plum

 

Eine wohlige Wärme erfüllt den Raum. Schatten tanzen an der Wand, geworfen von hungrig, züngelnden Flammen, die ihre Opfer in graue Asche und glühende Glut verwandeln, gnadenlos ihrer Natur folgend und doch ohne bösen Willen.

Der Duft von frischen Zedernnadeln, die ihr Grab ebenfalls in den gierigen, roten Mündern gefunden haben, liegt in der Luft.

Ich räkel mich behaglich auf dem weichen Lammfell vor dem Kamin.

Mit halbgeschlossenen Augen döse ich vor mich hin, meine alten Knochen seufzen zufrieden und meine müden Pfoten haben sich eine Rast verdient von den vielen, vielen Jahren voller Abenteuer, die hinter mir liegen in den Feldern und Wäldern meiner Heimat.

Tag für Tag begrüße ich mit der mir gegebenen Stimme das Licht und Nacht für Nacht begrüße ich das Dunkel und meine Lieder vermischen sich mit dem großen Chor der Welt. Dankbar bin ich für jeden Moment der mir gegönnt ist. 

Der Rest des Hauses lieg kalt und dunkel außerhalb des Raumes, den ich für mich beanspruche.

Mein Herr liegt in eine Decke gewickelt neben mir. Seine Beine an den Körper gezogen, seinen Kopf auf seinen Händen ruhend. Doch sein Schlaf ist nicht friedlich.

So wie dunkle Wolken draußen das Sternenlicht verschlucken, treiben schwarze Schatten über sein Gesicht.

An den Blättern der Bäume vor dem Smial zerrt der Wind mit ganzer Macht.  Erinnerungen quälen seinen Geist und schütteln seinen Körper.

Ich kann sie nicht verstehen, zu groß sind sie für mich, doch ich spüre die Angst, die er in sich trägt.

Der Regen schlägt unbarmherzig gegen die Fenster und wäscht den Schmutz des Tages davon. Tränen fließen seine Wangen herunter und ich hoffe, das auch sie erleichtern und den Dreck des vergangenen Jahres mit sich nehmen.

Ein lauter Donnerschlag! Ein lauter Schrei!

Ein greller Blitz erhellt die Nacht.

Seine Augen fangen das Licht des Blitzes ein und er setzt sich schwer atment auf. Er lehnt sich zitternd gegen einen nahestehenden Sessel.

Der Wind heult. Schluchzen übertönt das angenehme Knacken und Rascheln des Feuers.

Ich stehe auf und drücke mich an seine Beine. Er fühlt mein weiches Fell und eine Hand streicht über meinen Kopf. Ich schnurre und klettere in seinen Schoß. Sanfte Tatzen massieren seinen angespannten Körper.

Er lächelt mich an und seine Tränen versiegen.

Der Regen wird leiser.

Ich spüre wie er ruhiger wird und wie meine Wärme die Kälte vertreibt, die sich um sein Herz gelegt hat.

Der Sturm lässt nach.

Gemeinsam sitzen wir beim Feuer und hängen unseren Gedanken nach.

Sein Kopf fällt zur Seite und er taucht wieder ein in die Welt der Träume. Doch dieses mal sollen sich keine bösen Hände nach ihm ausstrecken und ihn stören.

Ich halte Wache. Kein Sturm soll ihn mehr erreichen, hier mit mir, am warmen Kamin, im Schutz des Hauses.

Er hat sich um mich gekümmert, seit er mich damals als kleines Fellbündel alleine und verlassen unter den großen Pflaumenbäumen gefunden hat.

Und ich kümmere mich um ihn.

Du bist in Sicherheit mein Herr. Schlafe gut.

 

Ende

 

 

 

 





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