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Liebes Tagebuch  by Lily Dragonquill

9. Solmath 1369


Liebes Tagebuch,

der Nachjul war ein geschäftiger und erschöpfender Monat. Frodo war krank. Wenige Tage nachdem wir von den Feierlichkeiten im Brandyschloss zurückkehrten, bekam er Fieber. Drogo und ich waren verzweifelt, denn seine klagenden Schreie brachen uns das Herz. Nie zuvor hat er so geweint, nicht einmal während seiner schlimmsten Kolik. Frodo wollte nicht trinken und weigerte sich zu lachen. Wenn er nicht weinte, sah er mich aus diesen mitleiderregenden Augen an, die mich anflehten, ihm zu helfen. Mein Herz verkrampfte sich vor Sehnsucht, ihn zu trösten, aber ich wusste nicht, was nicht stimmte und er konnte es mir nicht sagen. Trotzdem zogen seine Hände immer wieder an seinen Ohren. Ich vermutete, dass sie ihm wehtaten, aber ich wusste nicht, wie ich seinen Schmerz lindern konnte. Ich war so furchtbar hilflos.

Gilda kam um einen Blick auf meinen armen Liebling zu werfen, aber sie konnte auch nicht viel mehr tun, als ich bereits getan hatte. Sie gab ihm Kamillentee, um das Fieber zu senken und sagte mir, dass Frodo eine Mütze tragen muss, ganz gleich, wie wenig ihm das gefiel. Sie riet mir auch einige geschnittene Zwiebeln in ein Taschentuch zu geben und das, unter einem Sack mit warmem Sand, auf die Ohren meines Lieblings zu legen. Die Wärme des Sandes würde die heilenden Dämpfe der Zwiebeln noch verstärken, oder so sagte sie zumindest. Anfangs war ich skeptisch, aber ich versuchte es trotzdem. Die Behandlung half ein wenig, aber Frodo war noch immer ziemlich elend - was bedeutete, dass uns ebenfalls weiterhin ziemlich elend zumute war.

Es dauerte eine ganze Woche, bis Frodos Schmerzen nachließen. Sein jämmerliches Geschrei hatte an meinen Nerven gezerrt und mich erschöpft, und ich kann nicht sagen, wie froh ich war, ihn wieder zu seiner fröhlichen Natur zurückkehren zu sehen. Ich hoffe, er muss nie wieder so etwas durchmachen. Ich hoffe, ich muss das genauso wenig. Ich will mich nie wieder so hilflos fühlen.

Neuerdings hat Frodo angefangen zu brabbeln. Er ist sehr erpicht an Unterhaltungen teilzunehmen, die ich mit Drogo oder mit meinen Geschwistern, Vettern und Cousinen führe, die zu Besuch kommen. Sein süßer Mund macht nicht genau das, was er will, und doch könnte ich seinen ersten Sprechversuchen stundenlang zuhören.

Glücklicherweise findet er großen Gefallen an seinem eigenen Geplapper und der Aufmerksamkeit, die er erhält, wenn er durch Zufall auf ein wortähnliches Geräusch stößt. Ich denke, er wird eines Tages ziemlich gesprächig sein. Ich frage mich, wie lange er brauchen wird, um das Wort "Mama" zu sagen. Nur der Gedanke, dass er mich so nennt, erfüllt mich mit unbeschreiblicher Freude.

Primula Beutlin, "Mama"…





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