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Liebes Tagebuch  by Lily Dragonquill


23. Halimath 1368



Es scheint als hätte ich mein ganzes Leben auf diesen Moment gewartet und jetzt habe ich dich. Eingewickelt in eine Decke liegst du schlafend in meinen Armen. Kleine Flecken Sonnenlicht tanzen über deine rosigen Wangen, aber wenn sich das Licht dieses schönen Morgen nicht in deinem Gesicht gespiegelt hätte, hätte ich ihn nicht bemerkt. Dein süßes Gesicht. Winzig kleine Nase, Pausbäckchen und rosige Lippen verzaubern mich, aber deine Augen, versteckt hinter langen, dunklen Wimpern, sind erstaunlich. Ich frage mich, ob sie so bleiben werden und vom wem du sie hast. Meine Mutter hatte ein wenig Blau in ihren Augen, aber sie waren weit von dem schimmernden Farbton, der mich anlächelt, wenn du wach bist. Ein Blau wie der Himmel am ersten klaren Frühlingsmorgen nach einem langen, grauen Winter.

Ich kann nicht aufhören, deine kleine Hand mit ihren kleinen, aber starken Fingern zu streicheln oder mit den kleinen, nackten Füßen und den kitzligen Zehen zu spielen. Selbst während du schläfst, streichen meine Finger sanft über die weiche Haut deiner Wange.

Deine Atmung ist sanft und ich bin schon in das bloße Geräusch verliebt. Mein kleiner Sohn, wie sehr liebe ich dich! Ich könnte den Rest meines Lebens damit verbringen, dich anzusehen, dich festzuhalten, ohne es jemals leid zu werden.

Mein kleines Kind - mein Frodo - wie habe ich diesen Moment herbeigesehnt! Ich kann immer noch nicht glauben, dass es wahr ist. Bist es wirklich du, den ich für neun Monate in mir getragen habe? Bist du es, den ich strampeln und treten gefühlt habe? Gehörst du mir, oder ist das alles nur ein Traum und ich werde wieder alleine sein, wenn ich aufwache?

"Primula, Liebste, bist du in Ordnung?" Gildas Stimme ist leise, doch sie erschreckt mich trotzdem. Du reagierst sofort, runzelst die Stirn und öffnest deinen Mund um zu protestieren, aber die Decke aus Schlaf hüllt dich ein bevor du die nötige Stimme findest, um zu weinen.

"Ja", flüstere ich, ohne die Augen von meinem Kind zu nehmen. Ich nehme einen tiefen Atemzug und lasse die wortlose Unterhaltung mit meinem Baby hinter mir, um mich Gilda und der Welt um mich herum zuzuwenden. "Ich war nur in Gedanken."

"Beschwerliche Gedanken, fürchte ich", sagt sie besorgt, als sie sich neben mir auf das Bett setzt und eine Träne von meiner Wange wischt.

Ich schüttle meinen Kopf und lächle. "Nein, meine Freundin. Das sind Tränen der Freude, denn ich kann noch immer nicht glauben, dass dieser Segen mir gehört." Sie erwidert das Lächeln, während ich weiter spreche. "Ich habe mit ihm geredet, aber nur in meinen Gedanken, aus Angst, ich könnte seinen wertvollen Schlaf stören."

"Ich bezweifle, dass sein Schlaf leicht gestört wird", versichert Gilda mir, während sie meinen Kleinen anschaut. "Hast du Drogo schon gesagt, dass du den Namen für Frodo erst hattest, als du ihn gesehen hast?"

"Er wäre entsetzt", lasse ich sie schmunzelnd wissen. "Er hat sich so viele Gedanken um einen Mädchennamen gemacht, er wäre völlig neben sich, wenn ich zugeben würde, dass ‚Frodo' ganz einfach das Erste war, das mir einfiel, als ich mein Baby sah."

Sie lacht. "Vielleicht wäre es besser, wenn du noch etwas wartest, ehe du es ihm erzählst."

Jemand klopft an der Eingangstür und Gilda hebt überrascht den Kopf. "Ich hoffe ihr beide seit bereit für eure ersten Gäste", sagt sie.

"Ich denke, wir sind soweit", nicke ich lächelnd, als sie aufsteht, um unsere Gäste zu empfangen. Ich streiche durch die dünnen, seidigen Locken meines Sohnes. Sie haben dieselbe Farbe wie die von Drogo. "Mach dir keine Sorgen, Frodo, mein Lieber. Selbst wenn du dieses Familientreffen verschläfst, wirst du genug Zeit haben, sie wieder zu sehen. Du musst wissen, dass dein Onkel Bilbo schon mehrmals nach dir gefragt hat. Er freut sich mehr als alle anderen darauf, dich zu sehen. Dein Onkel ist ein seltsamer Kerl, Kleiner. Er steckt voller Geschichten und Unsinnigkeiten. Ich glaube, du wirst ihn mögen. Wenn du allerdings wie deine Mutter bist, wirst du bald genug von neugierigen Verwandten haben. Aber wenn das deine schlimmsten Sorgen sind, dann wird dein Leben außergewöhnlich glücklich verlaufen. Schlaf du nur weiter, mein Lieber, deine Mama wird sich um den Rest kümmern."





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