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Liebes Tagebuch  by Lily Dragonquill

20. Halimath 1368


Liebes Tagebuch,

bevor Gilda mir erlaubt hat, wieder aufzustehen habe ich Schals für die ganze Familie gestrickt, eine Weste für Drogo, eine wollene Mütze für mein Kleines und einen Umhang, den ich mir in den kälteren Monaten um die Schultern werfen kann. Ich glaube, wenn ich noch ein weiteres Wollknäuel sehe, dann schreie ich.

Wo bleibst du, Kleines? Gilda sagt, du solltest inzwischen hier sein. Sie haben mich aufstehen lassen, um die Wehen einzuleiten, aber wie es scheint, bist du nicht gewillt meinen gemütlichen Leib zu verlassen. Und doch glaube ich, dass es dort drin nicht mehr allzu gemütlich sein kann, nicht wahr? Inzwischen wirst du es recht eng haben, mein Liebes. Du bist ordentlich gewachsen in den vergangenen Wochen -mein Bauch ist riesig und schwer, und der Rücken tut mir weh.

Bilbo kam vor drei Tagen an, begierig mein Kind zu sehen. Er ist noch ungeduldiger als Drogo und ich. Als Gilda ankam, hat sie ihm gesagt, er soll im Brandyschloss bleiben, bis das Kind geboren ist und ich bin froh darum. Seine Aufgeregtheit machte mich noch nervöser, als ich es sowieso schon bin.

Trotzdem freut es mich, dass Bilbo nach Bockland gekommen ist, um einen Blick auf den neuen Beutlin zu werfen. Und das nur zwei Tage vor seinem Geburtstag - eine Tatsache über die er ständig scherzt. Er meint, mein Kind wartet bestimmt bis zu diesem Tag, um geboren zu werden. Ich frage mich, ob er Recht hat. Immerhin ist es ziemlich ironisch, dass mein Kind, nachdem es es letzten Monat so eilig hatte, jetzt, da es an der Zeit wäre, plötzlich nicht mehr kommen will. Bilbo mag zwar sein Vetter sein, doch er benimmt sich mehr wie ein Onkel und spricht von Geschichten, die er meinem Kind erzählen will und von Abenteuern, auf die er mit ihm gehen will. Abenteuer! Nicht mit meinem Kind, mein lieber Bilbo! Zumindest nicht, bis mein Baby um einiges älter ist.

Im Augenblick führt Gilda den Haushalt mit ein wenig Hilfe von mir. Sie kam gestern Morgen hier an und nachdem sie Bilbo und Drogo fort geschickt hatte, begann sie aufzuräumen. Dadurch, dass ich bis letzte Woche das Bett hüten musste, gibt es einiges zu tun. Nicht, dass Drogo nicht in der Lage wäre, für sich selbst zu sorgen, aber er saß lieber an meiner Seite, anstatt sich um die Wäsche oder die Küche zu kümmern. Letztere ist in einem ziemlich schlechten Zustand, kann ich nur sagen. Ich bin nicht glücklich über die Unordnung, die ich Gilda nun überlassen muss, aber sie meint, es macht ihr nicht aus, auch wenn ich ihr das nicht so recht glauben will. Trotzdem bin ich froh, dass sie bei mir ist. Sie hat einen beruhigenden Einfluss auf mich und ich bin sehr viel ruhiger, seit sie hier ist. Sie wird bleiben, bis mein Kind geboren ist, und sich um alles kümmern. Außerdem hält sie mich davon ab, vor Langeweile völlig tobsüchtig zu werden.

Alles ist bereit, mein Kind. Du kannst kommen, wann immer du willst.





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