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Liebes Tagebuch  by Lily Dragonquill

8. Thrimidge 1368


Liebes Tagebuch,

Ich kann mein Glück kaum fassen. Mir stehen die Tränen in den Augen und drohen überzulaufen. Drogo wird bestimmt denken, ich hätte schon wieder so lange über meinen Ängsten gebrütet, dass sie mich zum Weinen bringen, aber so ist es nicht.

Ich habe das größte Geschenk erhalten, das eine Mutter, deren Kind noch nicht geboren ist, erhalten kann. Ich konnte mein Baby spüren. Ich habe mein Kind schon zuvor wahrgenommen und begriffen, dass mein Körper sich verändert, weil ich schwanger bin, weil neues Leben in mir heranwächst - doch dieses Mal war es wirklich. Ich konnte fühlen, wie die kleine Hand oder der kleine Fuß gegen meinen Leib trat. Nie habe ich etwas Großartigeres gefühlt, nie mehr Glückseligkeit empfunden, als an diesem Nachmittag. Mein Kind lebt und ist noch dazu voller Energie.

Mein Kleines, wir haben eine sehr wichtige Hürde genommen. Nie habe ich das Leben in mir so deutlich gefühlt, wie du es mir an diesem Nachmittag gezeigt hast. Du weißt, wie froh ich bin, nicht wahr? Du hältst meine Tränen nicht für ein Zeichen der Traurigkeit, sondern weißt, dass sie aus Freude geboren sind.

Deine Bewegungen haben nachgelassen, mein Liebes. Schläfst du schon wieder, oder ruhst du dich nur aus? Fühlst du meine Hand, wenn sie auf meinem Bauch ruht ebenso, wie ich dich fühle?

Ich kann es kaum erwarten, Drogo davon zu erzählen. Er wird vor Freude kaum an sich halten können. Selbst jetzt kann er schon Stunden damit verbringen, seine Hand oder seinen Kopf auf meinem Bauch zu legen, und ich frage mich, was geschehen wird, wenn ich ihm erst erzähle, dass unser Kind ein kleiner Schläger ist. Ich vermute, er wird nicht mehr von meiner Seite weichen, bis er den kleinen Fuß oder die kleine Hand selbst gefühlt hat. Ich kann es ihm nicht verübeln, schließlich bin ich nicht weniger aufgeregt. Ich könnte den ganzen Nachmittag hier sitzen und darauf warten, dass mein Kind ein wenig zappelt. Aber ich habe Hausarbeiten zu verrichten.

Gilda wird morgen kommen um uns zu untersuchen, und sie wird meinen Bruder mitbringen. Ich frage mich, wie viel Rory bereits weiß, wie viel Gilda weitererzählt hat. Teilt er meine Ängste? Selbst wenn er das tut würde er es nicht zeigen und weiterhin der liebenswürdige und besorgte Bruder sein, der er immer gewesen ist. Und doch werden meine Neuigkeiten sein Herz berühren. Er wird dadurch erfahren, dass es nun mehr Hoffnung auf einen neuen Erben gibt als jemals zuvor. Ein neuer kleiner Brandybock - oder wohl eher ein Beutlin, gemischt mit einer ordentlichen Menge Brandybock-Blut. Mein kleiner Beutlin. Ich kann es kaum erwarten, sein Gesicht zu sehen, wenn er davon erfährt.





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