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Das Band, das uns verbindet  by Lily Dragonquill

Kapitel Drei: Das Feld von Cormallen



Nur einen Augenblick nachdem Merry das Zelt verlassen hatte, wandte Pippin sich um, fühlte sich plötzlich schwach und hilflos. Er war versucht, ihn zurückzurufen, schließlich hatte Merry ihm angeboten, an seiner Seite zu bleiben, doch er beherrschte sich und entschied sich dagegen. Er hatte dies alleine tun wollen und er würde alleine sein, obwohl der eiserne Griff der Angst sein Herz so fest umklammerte, dass es beinahe schmerzte. Die Finger seiner rechten Hand, noch immer erhoben vom Versuch, Merry zurückzurufen, zitterten so stark, dass Pippin seine ganze Kraft benötigte, dieses zu kontrollieren und den Arm sinken zu lassen.

Zwölf Tage waren nun vergangen. Zwölf lange Tage und unzählige mehr davor hatte er darauf gewartet, Frodo und Sam wieder zu sehen. Es waren unzählige Tage gewesen in denen er nicht gewusst hatte, ob sie noch lebten und sich nur an jenes Bisschen Hoffnung hatte klammern können, das ihm noch geblieben war. Es hatte Zeiten gegeben in denen er, aufgrund anderer dringlicher Angelegenheiten, seine Sorgen vergessen hatte, doch gab es keinen einzigen Augenblick, an dem sein Herz nicht bei ihnen gewesen wäre. An den unmöglichsten Momenten hatte er sich dabei ertappt, wie er an sie dachte und sich fragte, ob es ihnen gut ging, ob sie zum selben Himmel aufblickten, ob sie ähnliche Siege errungen hatten, wie jener der Ents in Isengard oder ob sie sich noch immer aus Angst vor unfreundlich gesinnten Augen verstecken mussten. Zwar dachte er auch daran, dass sie tot sein konnten, doch jenen Gedanken ließ er fallen, ehe er Form nehmen konnte, und verfolgte ihn selbst im verzeifelsten aller Momente nicht.

Einzig als Saurons grässlicher Diener ihm und den Armeen des Westens Frodos Besitztümer angeboten hatte, hatte er aufgegeben. In jenem Augenblick waren all seine Hoffnungen und Ängste über ihn hereingebrochen und hatten das wenige Licht, das ihm noch geblieben war, in Dunkelheit begraben und jede Träne, die er geweint hätte, geschluckt. Dort hatte er aufgeben und den Tod umarmt, als er zu ihm gekommen war. In jenem Moment, als Schmerz alles Bewusstsein aus seinem Körper gebrannt hatte, waren viele Dinge in seinen Gedanken gewesen. Bilder einer längst vergessenen Vergangenheit erschienen vor seinen sich schließenden Augen - Bilder des Auenlandes, seines Zuhauses - und sein Herz formten den letzten Wunsch, den es jemals formen würde: wenn ich jene Lieben nur noch einmal sehen könnte; seine Eltern, Freunde, Familie, selbst seine Schwestern. Und da war Merry, da war Sam und da war Frodo. Frodo, den er in jenem Augenblick tot glaubte.

Und doch lebte er. Sie beide lebten, obwohl in Frodos Fall leben nicht das war, was es hätte sein sollen. Für Pippin bedeutete leben, bei Bewusstsein zu sein, selbst wenn man gezwungen war, im Bett zu bleiben. Frodo war für zwölf Tage in seinem Bett geblieben, ebenso wie Pippin, doch war er nicht ein einziges Mal aufgewacht. Merry hatte ihm erzählt, dass er in seinem Schlaf stöhnte, ebenso wie er es auf ihrer Reise nach Bruchtal getan hatte, nachdem er durch die Klinge des Hexenkönigs verletzt worden war. Doch abgesehen davon, hatte es kein Lebenszeichen gegeben. Frodos Augen blieben geschlossen, seine Lippen versiegelt und sein Körper regungslos - ebenso wie Sams.

Als Pippin vor sieben Tagen erwacht war, war er enttäuscht gewesen, dass ihm nicht erlaubt war, die beiden zu sehen, doch er bat Aragorn, Gandalf und selbst Merry, der vor wenigen Tagen angekommen war, ihm alles zu erzählen. Dennoch hatte er ihr Zelt bis zum heutigen Tag nicht betreten. Dies war der erste Tag, an dem ihm erlaubt worden war, aufzustehen. Obschon er davon überzeugt war, dass er sein Bett schon sehr viel früher hätte verlassen können, war Aragorn streng geblieben, ganz gleich wie sehr er gebettelt und ihn zu überreden versucht hatte.

Nun war er endlich auf, hatte es bis in das Zelt von Frodo und Sam geschafft und brachte es dennoch nicht übers Herz, an ihre Betten zu gehen. Obwohl er froh war, sie zu sehen, hatte er Angst. Während er geruht hatte, hatte er oft darüber nachgedacht, was die Reise nach Mordor ihnen angetan hatte. Hatte sie nur Spuren ihrer Bosheit hinterlassen oder hatte sie seine Freunde vollends verändert? Mordor war schließlich kein leichter Weg, erst recht nicht, wenn man den Einen Ring um seinen Hals trug, ein Ding, das auch so schon gefährlich genug war. Er hätte sich gewünscht, dass Frodo so geblieben wäre, wie er einst gewesen war: ein heiterer, bedächtiger, verschrobener Hobbit, der in seinen Vierzigern ebenso viel Sinn für Dummheiten hatte, wie Pippin in seinen Zwanzigern. Er fürchtete jedoch, dass dem nicht so sein würde.

Tief Luft holend, wandte sich Pippin schließlich den Betten zu. Er musste dies hinter sich bringen, oder er würde nie den Mut dazu finden.

"Du hast deinen Geburtstag verschlafen", sagte er schließlich beinahe beleidigt, als er an Sams Bett herantrat, darauf bedacht, Frodo noch nicht anzusehen. Als er seinen Kopf schüttelte, brachte er sogar ein Lächeln zustande. "Du dummer Hobbit! Du wolltest doch nur keine Mathoms verteilen. Eines kann ich dir sagen, um mein Geschenk wirst du nicht herumkommen und sag mir nicht, du hättest dir nicht etwas Kleines für mich ausgedacht. Ich weiß, dass dem nicht so ist." Das Lächeln auf seinem Gesicht verschwand und seine fröhliche Stimme brach. "Über was hättest du in all den dunklen Nächten, in denen du weg warst, sonst nachdenken sollen?"

Sam wusste womöglich nicht einmal, dass sein Geburtstag bereits vorüber war. Er hatte auf Frodo aufgepasst, wie er es versprochen hatte, und dies vermutlich besser, als jeder andere es hätte tun können. Doch Pippin war ein frohgemuter Hobbit und Geburtstage waren eine fröhliche Angelegenheit und so konnte er nicht anders, als Sam ein wenig zu ärgern, obwohl dieser noch immer nicht bei Bewusstsein war.

Der Anblick von Sams Gesicht jagte ihm Angst ein. Die gewöhnlich pausbäckigen Wangen hatten ihre rote Farbe verloren, waren blass, eingefallen und geziert von heilenden Kratzern. Tiefe Kummer- und Sorgenfalten zeichneten sich auf seiner Stirn ab und obwohl er friedlich aussah, sprach sein Gesicht von großem Schmerz und vielen hoffnungslosen Stunden. Sam hatte die Hoffnung nie leicht aufgegeben, ebenso wie Pippin selbst in den dunkelsten Stunden fröhlich bleiben würde. Dennoch wusste er, dass Sam dieses Mal aufgegeben hatte, womöglich im selben Augenblick, wie er.

Gandalf hatte ihm erzählt, wie er sie gefunden hatte und Pippin wusste, dass sie dort auf ihren Tod gewartet hatten. Was hätten sie sonst tun sollen? Inmitten von Asche und Flammen gab es keine Hoffnung auf Rettung. Pippin ertappte sich plötzlich dabei, wie er sich fragte, ob sie den Tod mehr begrüßt hätten, als sie Adler, die sie davon getragen hatten. Sofort stieß er den Gedanken beiseite und hob eine zitternde Hand, um eine Strähne von Sams goldenem Haar aus dessen Stirn zu streichen. Bestimmt hätte Sam den Tod nicht mehr begrüßt, als die Rettung und Frodo ebenso wenig. Pippin würde es ihm nicht erlauben.

"Ich möchte dir danken, Sam", flüsterte er beinahe tonlos, "nicht nur, weil du Frodo gefolgt bist, sondern auch, weil du für ihn da warst. Ich habe ihn noch nicht angesehen, doch dein Gesicht zeigt mir vieles, das ihr durchgemacht habt. Ich möchte dir danken, dass du seine Kraft warst. Frodo ist zäh, doch schon seit wir das Auenland verlassen haben, habe ich beobachtet, wie der Ring an ihm nagte. Es wurde schlimmer, je weiter wir gewandert sind. Ich möchte nicht einmal daran denken, was er ihm am Ende angetan hat. Du wirst uns davon berichten müssen, denn Frodo wird über solche Dinge niemals sprechen. Er sprach nie über Dinge, die ihn beschäftigten, aus Angst, wir würden uns um ihn sorgen. Natürlich sorgen wir uns um ihn, denn wir lieben ihn, wie du wohl weißt, und wir möchten für ihn da sein."

Er hauchte einen Kuss auf Sam Stirn, der ein Zeichen seiner Liebe, seiner Dankbarkeit und einer Vielzahl anderer Emotionen sein sollte, die Worte nicht beschreiben konnten. Für eine lange Weile blickte Pippin auf das schlafende Gesicht vor sich und betrachtete die feinen Linien, die Zeit und Kummer darauf gemalt hatten. Er fürchtete den Moment, an dem er schließlich in das andere Gesicht blicken würde, nach dessen Anblick er sich gesehnt hatte und zögerte den Augenblick, an dem er sich schließlich umdrehen würde, so lange hinaus, wie er konnte.

In Bruchtal war Frodos Gesicht erschöpft und weiß wie ein Laken gewesen. Er war damals besinnungslos gewesen und Pippin hatte lange darüber nachgedacht, was die Reise vom Auenland seinem Vetter angetan hatte. Er hatte sich geschworen, nie wieder zuzulassen, dass Frodo etwas Ähnliches durchmachte. Und doch hatte er es getan. Frodo war gesund geworden und hatte sich freiwillig gemeldet, den Ring auf eine noch viel gefährlichere Reise zu nehmen, als die vorangegangene. Eine Reise auf die Merry und er ihn anfangs nicht hatten begleiten dürfen. Er erinnerte sich an Merrys Worte, dass es eine Strafe für jeden von ihnen wäre, zurückgelassen zu werden, während Frodo gehen musste. Seine eigene Stimme klang ebenfalls in seinen Ohren. "Wir Hobbits sollten zusammenhalten und das werden wir auch Ich gehe mit, wenn sie mich nicht anketten." Und sie wären mitgegangen, selbst wenn Herr Elrond es ihnen nicht erlaubt hätte.*

Pippin hatte versucht, alles Böse von Frodo fernzuhalten, doch am Ende hatte eine ganze Gemeinschaft nicht ausgereicht, seinen Vetter zu beschützen. Es war Frodos Schicksal gewesen, allein nach Mordor zu gehen und Pippin war überzeugt, dass es ebenso sein Schicksal gewesen war, jene Dinge durchzumachen, die er erlebt hatte.

Mit einem tiefen Atemzug schüttelte Pippin den Kopf. Er war viel zu nachdenklich für diesen schöne Frühlingsmorgen. Bald würde er ebenso grüblerisch werden, wie Frodo.

Schließlich wandte er sich zu seinem Vetter um, doch selbst Sams Zustand hatte ihn nicht auf das vorbereiten können, was er nun sah. Der Anblick traf ihn wie ein todbringender Schlag. Er schwankte für einen Augenblick, hielt sich mit beiden Händen an der Matratze fest und keuchte, als wäre ihm jegliche Luft genommen worden.

Und selbst während er auf den Mitleid erregenden Körper blickte, tauchten Bilder einer längst vergangenen Nacht vor seinen Augen auf. Am Fuße des Bühls war er gestanden, hatte mit Frodo und Sam gelacht und gescherzt, während sie die Riemen ihrer Rucksäcke angezogen hatten. "Er war faul in letzter Zeit und wird das Gewicht weniger spüren, wenn er erst etwas von seinem eigenen abgelaufen hat", hatte er Frodo geärgert, als dieser über das Gewicht seines Rucksackes gejammert hatte. Die Erinnerung an das fröhliche Lachen, das ihm darauf geantwortet hatte, füllte seine Augen mit Tränen. Es war so lange her, dass er dieses helle, klare Geräusch hatte hören dürfen. "Bestimmt werde ich schlank wie eine Weidengerte sein", hatte sein Vetter gescherzt. **

Frodo hatte sich seit Amon Hen, wo Pippin ihn das letzte Mal gesehen hatte, sehr verändert. In Bruchtal war er schon dünner gewesen, als jemals zuvor, doch nun… dünn wie eine Weidengerte war er in der Tat geworden.

Sein Gesicht war das eines Fremden und doch war es von etwas Vertrautem umgeben. Blasse Haut, die selbst das Sonnenlicht, das durch das Zelt herein schien, nicht aufhellen konnte, war gezeichnet von Blut verkrusteten Kratzern und Schwellungen, die nicht heilen wollten. Eingefallene Wangen betonten bleiche, aufgesprungene Lippen und ein Kinn, das durch die ausgehöhlten Backen kräftiger erschien. Obschon Frodo in seinem Schlummer friedlich aussah, hatten feine Linien die Spuren von Schmerz, Anstrengung und Kummer tief in sein Gesicht gezeichnet. Dunkle Locken, einst schimmernd im Licht des neuen Morgens, waren stumpf geworden und silberne Strähnen gaben dem zerzausten Lockenkopf ein uncharakteristisches Alter. Pippin war, als hätte der Ring und die Reise nach Mordor alle Jungend aus Frodos Körper gesaugt.

Seine Knie gaben nach und Pippin ließ sich neben dem Bett seines Vetters zu Boden sinken. Seine Augen füllten sich mit Tränen, die er verzweifelt wegzublinzeln suchte.

"Mein lieber Vetter, was hat diese Reise dir angetan?", flüsterte er mit gebrochener Stimme. Frodo bot einen solch gebrechlichen Anblick, dass Pippin Angst hatte, ihn zu verletzen, doch er musste ihn berühren, musste sich beweisen, dass dies wirklich war, dass jene Gestalt vor ihm tatsächlich sein geliebter Vetter war. Er hob seine zitternde Hand, um in einer federleichten Berührung über die bleiche Wange zu streichen. Die Haut unter seinen Fingern war warm und weich und ein Lächeln huschte über die Lippen des jungen Hobbits, obgleich Frodo nicht auf die Liebkosung reagierte.

Die Berührung genügte, um Pippins Furcht zu lindern. Frodo sah schrecklich aus und Pippin konnte vieles von dem, was er durchgemacht hatte, auf seinem bemitleidenswerten Gesicht sehen, doch er lebte und Pippin fühlte ein sanftes Licht, das von ihm ausging. Es war das Licht von Liebe, Mitgefühl, Barmherzigkeit, Wohlwollen, Neugier und Verständnis. Es war Frodos Licht, ein Glanz, den Pippin das erste Mal bemerkt hatte, als er noch ein Kind gewesen und bei seinem ersten Besuch in Beutelsend, der ersten Nacht weg von Zuhause, eingekuschelt in den Armen seines älteren Vetters eingeschlafen war. Er hatte darüber vergessen und doch war das Licht immer da gewesen, war von Frodo ausgestrahlt wie ein unsichtbarer Schimmer.

Er seufzte erleichtert auf. Das Licht war Frodo und das bedeutete, das, was immer er durchgemacht hatte, er immer noch Pippins geliebter Vetter geblieben war. Die Wunden würden heilen, ebenso, wie die totenähnliche Blässe. Er lehnte sich nach vor, um Frodo sanft auf die Wange zu küssen. "Es tut mir Leid, dass ich nicht früher gekommen bin, Frodo, doch ich war auch verletzt und Aragorn wollte mir nicht erlauben aufzustehen. Du musst wissen, dass er nun König Aragorn ist, doch er blieb so stur wie eh und je.

Pippins Blick fiel auf Frodos rechte Hand. Sie war verbunden worden, doch Pippin konnte die Lücke sehen, wo Frodos Finger einst gewesen war. Merry hatte ihm von jener Verletzung berichtet, doch keiner wusste, wie Frodo seinen Finger verloren hatte. Traurig senkte Pippin den Blick.

"Du hast teuer für deine Reise bezahlt, Vetter. Einmal dachte ich, wir würden auf ein Abenteuer gehen", er hob den Kopf um in Frodos erschöpftes, doch friedliches Gesicht zu sehen. "Erinnerst du dich daran, wie du mich fragtest, ob ich bereit wäre, dir zu folgen? Um ehrlich zu sein, ich hätte dich nicht begleitet, hätte ich damals gewusst, was auf uns zukommen würde, und ich hätte auch versucht, dich aufzuhalten, ganz gleich wie. Unser Abenteuer war nicht wie das vom alten Bilbo, doch ein Abenteuer haben wir gewiss erlebt." Pippin streckte seine Hand aus, um erneut über Frodos Wange zu streichen und das Lächeln kehrte auf sein Gesicht zurück. Er fühlte sich plötzlich wie ein altes Kindermädchen, das am Krankenbett eines Kindes saß und Geschichten erzählte. "Warte nur, bis du von den Ents und Isengard hörst, und wie wir den König von Rohan kennen gelernt haben. Du musst wissen, dass Merry nun sein Knappe ist. Er trägt dieselbe leuchtende grüne und weiße Rüstung, wie jeder Reiter von Rohan. Er sieht allerdings nicht halb so gut aus, wie ich in den silbernen und schwarzen Gewändern Gondors. Ich bin auch ein Knappe, doch stehe ich im Dienste des Königs von Gondor, Aragorn. Eigentlich habe ich meine Dienste Denethor, dem Truchsess von Gondor, angeboten, doch dann …" Pippin stoppte, als ihm klar wurde, dass er wie ein Wasserfall zu reden begonnen hatte und kicherte kopfschüttelnd in sich hinein. "Warte nur, bis du all die Geschichten hörst, Frodo. Merry und ich haben eine ganze Menge zu erzählen und ich bin sicher, du und Sam haben nicht weniger zu berichten. Du solltest besser bald aufwachen, sodass wir beide alles hören können, das sich seit unserer Trennung am Anduin zugetragen hat." Pippin lächelte noch immer, doch schimmerten ungeweinte Tränen in seinen Augen und seine Stimme, überschwänglich vom Erzählen, war wieder leise geworden. "Wach nur bald auf."

Eine Hand auf seiner Schulter ließ Pippin überrascht hochschrecken und er entdeckte Merry, der mit einem ernsten und sorgenvollen Gesicht hinter ihm stand. "Er wird aufwachen", versicherte der ältere Hobbit und Pippin nickte, während er wieder auf die Beine kam, ohne seine Augen von Frodo abzuwenden. Sam und sein Vetter würden aufwachen, es war nur eine Frage der Zeit.

"Lass sie nun ruhen", sagte Merry leise. Pippin küsste Frodo zum Abschied und Merry führte ihn schließlich langsam aus dem Zelt. "Deine Worte über die Gewänder habe ich gehört, du frecher Tuk!" sagte er. Pippin grinste. "Denk nicht einmal daran, zu glauben, du würdest besser aussehen, als ich! Was ist dieser Baum denn, im Vergleich zum weißen Pferd von Rohan?" Merry verkniff sich ein Lächeln. "Frodo wird mir zustimmen, du wirst schon sehen."

Pippin nickte, wohl wissend, dass er allem beipflichten würde, was Frodo sagte, wenn er nur seine Stimme wieder hören konnte. Merry legte einen Arm um seine Schultern und lächelte mitfühlend. "Er wird wieder gesund werden", versichert Merry noch einmal und obwohl seine Stimme fröhlich blieb, konnte Pippin seinen eigenen Kummer in den Augen seines Vetters sehen. Merry mochte sie vielleicht nicht zeigen und selten darüber sprechen, doch er teilte seine Ängste und Sorgen um Frodo.



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* Die Gefährten - Der Ring geht nach Süden

** Die Gefährten - Drei Mann hoch





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